Ich weiß nicht, ob der Anspruch an Führung sich wirklich in den letzten Jahren verändert hat oder aber die notwendigen Kompetenzen sich durch die Entwicklungen von Digitalisierung und einem hohen Werte-Kodex der jüngeren Generationen wie durch ein Brennglas verdeutlichen.
Zudem kommt der Anspruch auch noch einen gesunden Lebensstil zu leben bzw. zu ermöglichen. Das alles sozusagen öffentlich – im Licht der Social Media, des Arbeitgeber-Brandings und der selbstbewussten Mitarbeiterschaft ist durchaus eine Gratwanderung, wenn es darum Führung wahrzunehmen und zu gestalten.
Mit der Jagd auf die meisten Likes zu Deinen Aussagen, mit der Anstrengung so viel Zustimmung wie möglich auf den innerbetrieblichen Kanälen zu finden ist es nicht leicht, die eigene Meinung gegen Widerstand beizubehalten. Zunehmend sind wir gewohnt daran, dass eben nicht unbedingt der Inhalt unserer Aussagen oder das Ziel unserer Vorschläge und Forderungen gehört wird, sondern die Menge derer, die dafür oder dagegen sind, den Wert der Entscheidung bestimmen. Hop oder Top ist nicht mehr unbedingt eine Frage der Qualität sondern mehr eine Frage der Quantität von Likes.
Doch ist nicht eigentlich das der tatsächliche Anspruch an Führung – richtungsweisend zu handeln, auch wenn kein Applaus brandet? Orientierung zu geben inmitten der vielstimmigen Angebote?
Drei Haltungen, die uns dabei helfen können, unseren Kompass unabhängig vom Mainstream zu bewahren und unsere Mitarbeitenden für unsere Ziele zu motivieren:
Sortiere für Dich
Was in Deinem Werte- und Zielekontext ist für Dich unbedingt beizubehalten, woran machst Du fest, dass die Dinge so laufen müssen und auf keinen Fall anders eingefärbt werden sollten? Gleichzeitig definiere für Dich, was sozusagen im grauen Bereich ist und für Dich im Diskurs mit Mitarbeitenden verhandelbar ist. Worauf könntest Du verzichten, wenn es sich nicht durchsetzen ließe oder Du davon ablassen müsstest?
Sei mutig
Beziehe Position für das, was Du für richtig erachtest, damit Deine Mitarbeitenden wissen, woran sie bei Dir sind UND sich darauf verlassen können, dass sich diese Ausrichtung nicht gleich morgen wieder verändert. Sei mutig und sprich auch entgegen dem Mainstream das an oder aus, was unter Umständen unangenehm ist oder für einige schwer zu aktzeptieren ist. Rechne damit, dass es mit Sicherheit Gegenstimmen geben wird und manche Dich tatsächlich deswegen ablehnen werden.
So bist Du als Führung richtungsweisend und maßgeblich.
0 Kommentare