Kennst Du das?

Dein Kollege erzählt begeistert von seinem Urlaub, sagen wir mal, auf den Seychellen und statt ihm wohlwollend zuzuhören, fragst Du Dich nur, wie er sich das alles leisten kann. Oder Deine Freundin beginnt mit voller Kraft ihr Haus zu renovieren und statt ihr von Herzen Hilfe anzubieten, denkst Du, wenn sie dafür Geld hat, dann kann sie ja auch die Handwerker bezahlen.

Kennst Du das,

dass es sticht, wenn Dir wichtige Personen mehr haben, mehr erreichen, sich mehr leisten können. Irgendwie ärgert es Dich, wenn andere aus Deinem näheren Umfeld erfolgreicher, schneller, witziger, anerkannter sind – als Du. Nun ist es eigentlich gar nicht so, dass Du wenig hast oder keinen Erfolg feiern kannst. Doch eben nicht sooooo wie die- oder derjenige, mit dem Du Dich hier gerade vergleichst. Es ist zum Wände-hoch-laufen. Diese Art von Vergleich, die Dich und Deine Leistungen, finanzielle Situation oder Dich mit Deinem Freundeskreis klein macht, obwohl richtig betrachtet, es Dir gut geht, Du erfolgreich bist und eine tolle Familie und Freunde hast.

Der Vergleich holt Dich ein, im Büro, auf Partys, auf Instagram, Facebook und manchmal auch nur in einer freundlichen Info auf WA.

Mein Haus, mein Boot, mein Pferd….egal was, es in Konkurrenz zu anderen betrachtet, verliert schon durch den Vergleich an sich an Wert. Selbst wenn es dieses Mal größer, schneller, moderner oder was auch immer ist, bekommt es von Dir nur deshalb die Wertschätzung, weil jemand anderes Boot, Haus, Pferd oder ähnliches nicht so schnell, modern oder groß ist. Statt die Dinge in ihrem eigentliche Wert, unabhängig von dem Besitz der Anderen, zu schätzen, erhalten sie ihre Bedeutung nur im „Besser-sein“. Dein Vergleich wirkt sich inflationär auf Dich selber aus.

Vergleich per se ist nicht schlecht und dient oft genug dazu, uns anzuspornen, zu entwickeln, weiter zu lernen, Dinge erneut zu versuchen. Doch da, wo er Dich klein macht, da machst Du Dich klein. 

Du bist diejenige, die sich mit anderen vergleicht. Du bist derjenige, der den Wert der Dinge aus den Augen verliert, nur weil jemand anderes scheinbar mehr hat. Du machst Dich und Deinen Selbstwert abhängig von dem Wohl und Weh der Anderen.

Zeit umzudenken. 

Zeit genauer hinzusehen.

Statt im Großen zu suchen liegt die wahre Unabhängigkeit im Kleinen, Unscheinbaren. 
Der Moment, in dem auf der Straße Dein Blick dem eines entgegenkommenden Passanten begegnet und ihr beide lächelt. Das Feedback Deiner Kollegin und ihr ehrliches Danke für Deine Unterstützung.
Bei einer Tasse Kaffee Menschen am benachbarten Tisch rumalbern zu hören. Der Moment, in dem Du zum Handy greifst, um Deinem Freund eine Nachricht zu schreiben, er just dann anruft und ihr beide von Herzen lachen müsst.

Wir alle haben solche Momente, in denen wir einfach und völlig unerwartet Freude empfinden. Dies sind Momente des Glücks. Nicht festzuhalten, aber total real. Nicht planbar, aber wiederkehrend. Nicht vergleichbar. Einzigartig.

Wann hattest Du das letzte Mal einen solchen ganz persönlichen Glücksmoment?

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