Nicht selten, wenn ich in Trainings oder im Coaching unterwegs bin, begegnen mir Aussagen, in denen teilnehmende Führungskräfte zum Ausdruck bringen, dass sie ja bestimmte Projekte oder Aufgaben nicht voranbringen könnten, da ihre Führungskraft wiederum dazu keine oder vielleicht sogar eine zu wenig umfangreiche Entscheidung treffen würde. 

Natürlich ist das ein Dilemma der Sandwich-Führung. Ohne Frage.

Zwischen den Stühlen zu stehen und sich die eigene Vorgesetzte nicht aussuchen zu können ist Teil der Positionsbeschreibung. Zeitgleich ist die oben zitierte Aussage aber auch ein Hinweis auf ein weitaus größeres Thema:

Sich hinter den Entscheidungen des Vorgesetzten zu „verstecken“ und damit die eigene unzureichende Umsetzung zu erklären, kann nämlich auch als Maskierung einer dysfunktionalen Teamstruktur erkannt werden.

Patrick Lencioni hat dazu insgesamt 5 verschiedene Dysfunktionen und damit einhergehende Maskierungen in der Zusammenarbeit definieren können.

In dem oben beschriebenen Fall handelt es darum, dass dem Status, z.B. der jeweiligen Führungskraft ein großer Raum gegeben wird. Auch schützen die Führungskräfte in der Sandwichposition ihren Status und sogar ihr Ego mit der Aussage, nichts ohne die Entscheidung des Vorgesetzten tun zu können. 

Beides also eine Maskierung, die vor allem den Status und das Ego der Beteiligten im Blick hat statt – wie es eigentlich sein sollte – das Ergebnis.

 Sonderbehandlungen, sogenannte „Extrawürstchen“ oder aber das Akzeptieren eines Work-arounds sind Hinweise auf die Betonung von Status und Ego. Hinter dieser Maskierung liegt die Tatsache, dass es scheinbar keinen oder zumindest einen zu geringen Fokus auf das Ergebnis gibt.

Vielleicht kennst Du das?

Solange der Fokus weg vom Ergebnis hin zum Status gelenkt ist, solange wird sich auch nur darüber beschwert. Dort, wo Du beginnst, das Ergebnis bzw. das nicht erreichte, verlangsamte oder nur bruchstückhaft gelunge Ergebnis zu thematisieren, ist sogar möglich, vorwurfsfrei und faktenorientiert die Maskierung anzusprechen – ich meine sogar, dass es dafür übrigens egal ist, auf welcher Ebene Du in Deinem Unternehmen unterwegs bist.

Was denkst Du dazu?

 

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