Ein Synonym für scheinbare Harmonie, die irgendwie unecht und oberflächlich ist.

Vielleicht eine Situation, die Du kennst oder selber manchmal provozierst, um Dich nicht mit dem auseinander zu setzen, was eigentlich besprochen, geklärt, ausgeräumt oder behoben werden müsste.

Was aber, wenn der Friede und die Freude echt wären? Was, wenn Freude in Deinem Leben nicht nur künstlich produziert oder zufällig passiert, Dein Leben einfärbt und bestimmt?

Insgesamt gibt es fünf Basisemotionen – so nennt man sie: Traurigkeit, Angst, Wut, Scham und Freude.

Freude ist ein Gefühl, das wir alle kennen. Es tritt ganz unterschiedlich auf – laut mit Sprüngen oder Rufen, leise und still, grandios und überbordend, tief und zufriedenstellend – alles gemein haben diese Ausdrucksformene, dass sie gesteuert werden von den sogenenannten Endorphinen, den Glückshormonen.

Sicher kennst Du dies bei Dir selber oder hast es bei anderen beobachtet: ein glückliches Grinsen, obwohl z.B. hinter dem Steuerrad im Auto es gerade gar nicht lustig ist.

Ein selbstvergessenes Schmunzeln, obwohl Du für Dich ganz allein auf einer Bank sitzt und es sich für einen Außenstehenden irgendwie gar nicht herleiten lässt, warum Du so in Dich hineinlächelst.

Ob gerade verliebt, Deinen Traumjob erhalten, eine Wohnung gefunden, liebe Menschen getroffen oder was auch immer Dich glücklich macht, spontane Freude ist ein Gefühl, das uns frei macht.

Wir sind optimistisch, zufrieden, werden innerlich ruhig, fühlen uns leicht und stark, wir sind entspannt und alles scheint irgendwie sich diesem Moment und diesem Gefühl unter zu ordnen. Spontane Freude hilft sogar, Krankheiten schneller heilen zu lassen.

Spontane Freude entsteht, wenn im Moment alle Deine Bedürfnisse des Augenblicks zufriedengestellt sind – sozusagen nichts offen bleibt. Das wiederum bedeutet, dass spontane Freude nicht von uns selbst prodziert werden kann, sondern dicht mit den Umständen um uns herum verwoben ist.

Anders verhält es sich bei der zweiten Form der Freude: der Lebensfreude.

Sie dockt direkt an dem Zustand des zufrieden seins an, der ja schon durch die spontane Freude entsteht. Hier, jedoch, können wir etwas dafür tun, dass dieser Zustand anhält.

Dafür macht es allerdings Sinn einen kleinen Ausflug in die griechische Philosophie zu machen: Epikur – bekannt als Philosoph der Freude und des kleinen Glücks. Er sagt, dass der Genuss der Ursprung und das Ziel eines glücklichen Lebens sei.

Will heißen, dass da wo Du genießt – Schokolade, ein Glas Wein, einen starken Kaffee oder leckeren Tee, Blumen, die Sonne, das Meer, den Schnee, den Wind, das Gespräch, den Freund/ die Freundin, oder was auch immer – Du der Freude die Tür öffnest.

Wenn Du genießt bist Du im Moment und nimmst bewusst auf, was Du gerade mit Deinen Sinnen erspürst. Du nimmst bewußt auf, was um Dich herum geschieht und gehst damit achtsam um.

Dies ist ein Schlüssel für Lebensfreude, nämlich achtsam mit sich und dem eigenen Umfeld, beruflich und privat, umzugehen. Darüber wird die Freude über das, was Du aufnimmst, zwar nicht so überschwenglich aber stetig. Sie bleibt, auch wenn sich manche Umstände vielleicht gerade nicht zum freuen anbieten, erhälst Du zunehmend einen Blick darüber hinaus und kannst sie festhalten.

Eine weitere Möglichkeit Deine Lebensfreude zu stärken und als Grundgefühl in Deinem Leben zu plazieren, ist die Meditation oder das Gebet. Also die Momente der Selbstreflexion und des Verbindens mit Größerem als Du es bist.

Auch hier liegt der Schlüssel in der Möglichkeit, es selber anzusteuern und sich bewusst dafür zu entscheiden.

Die dritte Form der Freude ist die Vorfreude – eine Freude, die sozusagen Zukünftiges als bereits gegeben erlebt und das Gefühl, das durch das Kommende entsteht, vertrauensvoll vorweg nimmt.

Vorfreude ist die schönste Freude, so sagt man, und ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Doch mit Sicherheit ist sie die ungetrübteste Freude, da sie von dem, was wir von bestimmten zukünftigen Ereignissen – Geburtstag, Hochzeit, Treffen mit Freunden, Projekt, Urlaub etc.- denken, eingefärbt ist.

Auch hier hat Epikur bereits seine Meinung dazu gesagt:

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen darüber machen uns glücklich oder unglücklich.

Friede, Freude, Eierkuchen – vielleicht doch ein Lebensprinzip, das spannend sein kann?

Wie hälst Du es mit der Freude? Wo begegnest Du ihr? Wie hälst Du sie fest?

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