Heute, Januar 2021 haben wir mit 2020 ein Jahr des Ausnahmezustands hinter uns und sicher haben in den vergangenen Monaten viele Menschen Angst gehabt.

Angst vor Ansteckung, Angst vor Krankheit, Angst vor dem Tod, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor Existenzverlust, Angst vor…..

Natürlich ist dieses Gefühl in dieser Dimension dramatisch, doch auch vor 2020 gab es für viele Menschen in vielen Situationen Angstmomente, die deren Leben prägte.

Angst ist eine der Basisemotionen unwahrscheinlich wichtig. Zwar nicht unbedingt beliebt, aber wesentlich, um uns vor Gefahr zu schützen, rechtzeitig zu alarmieren und uns damit Zeit einzuräumen, um alternative Wege zu finden.

Das ist gut so! Damals – zur Mammutzeit – wie heute ist sie existenziell, um uns vor allzu leichtsinnigen Entscheidungen oder Handlungen zu bewahren und lieber eine Schleife länger zu denken bzw. zu beobachten.

Der Wunsch, sicher zu sein und zu überleben ist für den Menschen grundlegend. Dafür sorgt das Angstgefühl, um auf keinen Fall dem Scheitern oder Versagen oder sogar dem Tod zu begegnen.

Tatsächlich kann die Angst bis heute kleinste Entscheidungen in unserem gesellschaftlichen Leben bestimmen. Wir wollen bloß nichts falsch machen, denn es könnte bedeuten, dass wir von der Gruppe ausgeschlossen werden.

Vor tausenden oder sogar noch vor hunderten von Jahren bedeutete dies den Tod, denn ganz alleine waren wir nicht überlebensfähig. Diese Mechanismen sind bis heute aktiv, auch wenn sich die Welt verändert hat.

Angst in ihrer übersteigerten Form verhindert allerdings, dass wir uns überhaupt auf den Weg machen. Sie kann uns – beruflich wie privat – aufhalten Entscheidungen zu treffen, unsere Meinung zu sagen, Beziehungen zu gestalten, Grenzen zu setzen oder Forderungen zu formulieren.

Kein anderes Gefühl scheint den Menschen also zu steuern wie die Angst. Wenn wir uns nur noch in der eigenen „Komfortzone“ bewegen, wird das persönliche Wachstum wie auch die Lebendigkeit eingedämmt.

Das kann zum Verhängnis werden und Angst in dieser Form scheint dann nicht nur unser Gefühl zu sein, sondern zur Tatsache zu werden – zu Deiner Realität.

Viele Menschen mögen das Gefühl nicht und reagieren darauf wieder mit Angst: Dies ist die Angst vor der Angst.

Diese inneren Verstrickungen zu erkennen ist sehr wichtig, denn letztlich will jedes Gefühl einfach nur gefühlt werden. Unterdrücken wir das Basisgefühl Angst, äußerst es sich in sinnlosem Sich-Sorgen-Machen und in Panik.

???? Damit steht die Frage im Raum – wer hat den Hut auf? Deine Angst oder Du?

Um wieder Herr Deiner Angst/ Herrin Deiner Angst zu werden gibt es eine schöne Übung, die sich an den Helden-Zyklus anlehnt:
Erinnere Dich an eine Situation in Deinem Leben, in der Du mit Herausforderungen oder Bedrohungen konfrontiert wurdest und Angst hattest.

Schau dabei genau hin wie Du diese Situation gemeistert hast – denn Du bist ja noch hier und kannst diesen Blog lesen .

  • Welche Lösungen hast Du gefunden?
  • Welche Kompetenzen hast Du dabei genutzt, erlernt oder ausgebaut?
  • Gibt es Menschen, die Du zur Unterstützung dazugeholt hast?
  • Hat Dich Dein Glaube gestärkt?

Diese Fragen versuche zu beantworten und halte als Notiz fest, was Du dabei entdeckst. Denn das, was Du dort findest, sind Deine ganz persönlichen Angstbewältigungsstrategien und liegen damit in Deinem Kompetenzkoffer!

Du hast Fähigkeiten und Kompetenzen, um Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie vielleicht nicht 100% super sind.

Du kannst mit unschönen Konsequenzen umgehen und wirst Wege finden, um Dich aus herausfordernden Situationen zu manövrieren.

Wenn Du Deiner Angst (versehentlich) zu viel Platz in Deinem Kopf und in Deinem Herzen einräumst, dann erinnere Dich an Deinen Kompetenzkoffer, in dem Deine Fähigkeiten und Ressourcen liegen, die von Deiner Angst überlagert werden.

Doch da Deine Angst NUR ein Gefühl ist und KEINE Tatsache ist, kann Dein Verstand Dich an Deinen Koffer erinnern und Dich wieder in die Handlung bringen.

???????? Buchtipp: Campbell, J. (2011): Der Heros in tausend Gestalten. Insel-Verlag.

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