So lautet mein Podcast aus der letzten Woche und ich muss ehrlich sagen, dass es mir gut getan hat, zu dem Impf-, Test- und Lockdowndisaster meine Meinung zu platzieren und zeitgleich konstruktiv zu bleiben.

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Auch hier möchte ich einmal festhalten, was wir aus dem Entscheidungs- und Kommunikationsverhalten der Bundesregierung zum Thema Führung m.E. ableiten können. Dabei nutze ich die zu beobachtenden Geschehnisse als Antibeispiel, an dem an drei Punkten deutlich wird, wie gute Führung nicht funktioniert.

1. Berate Dich nur im exklusiven Kreis
Sicher, ein Beraterstab, der entweder von Dir im Vorhinein gesagt bekommt, was er wie bewerten soll oder der sich in seiner Perspektive auf die Dinge sehr nahe ist, macht, oberflächlich betrachtet, Entscheidungsfindungen einfacher. Doch zeitgleich werden die Informationen, die für die Entscheidungen zugrunde gelegt werden, nur einseitig interpretiert.

Damit geht Dir als Führungskraft, der für umsichtige Entscheidungen wesentliche Rundblick verloren und Du manövrierst Dich mit Deinem Team und mit denen, die von Deinen Entscheidungen betroffen sind, in eine Art Tunnelblick. Wenn Du das möchtest, mach es wie die Bundesregierung zur Zeit. Berate Dich im exklusiv geschlossenen Kreis und lass keine anderen Meinungsvertreter zu. Du wirst sehen, schon bald verlierst Du den Kontakt zur Außenwelt, den Rückhalt im Team und das Gespür für andere, ebenfalls wesentliche Aspekte.

Gute Führung bezieht unterschiedliche Meinungsbilder mit ein. Nur so kannst Du auf ständige Veränderungen reagieren und der Dynamik entsprechende, angemessene Entscheidungen treffen.

2. Behandle Dein Team wie unmündige Kinder
Auch hier ist der scheinbare Mehrwert schnell klar: je weniger ernst Du Deine Mitarbeitenden nimmst, desto weniger musst Du Dich mit endlosen Diskussionen auseinandersetzen und entscheidest einfach über sie hinweg.

Doch der Preis ist hoch: Du stoppst damit sehr erfolgreich das eigenverantwortliche Denken Deiner Mitarbeitenden, musst sämtliche Lösungen alleine erarbeiten und ggfs sogar für deren Umsetzung sorgen. Zudem bleibst Du auf diesem Weg unbedingt unter Euren Möglichkeiten, um Eure Produkte, Projekte, Aufgaben oder Aufträge zu meistern.

Exzellenz geht anders. Sie lebt von diskursivem Austausch und der intrinsischen Motivation der Beteiligten, die unbedingt beste Lösung zu finden. Gute Führung nimmt ihre Mitarbeitenden ernst, holt ihre Meinung, ihre Bedenken, ihre Sorgen und Ideen ein und animiert zur eigenverantwortlichen Umsetzung.

3. Betreibe Günstlingswirtschaft
Bevorzuge deutlich und immerzu einige Deiner Mitarbeitenden und Du wirst in Ihnen Befürworter finden. Das Problem: alle anderen werden sich in ihrem Engagement zurückhalten und zunehmend demotiviert sein.

Du verlierst an Vertrauenswürdigkeit und, sollten die Dinge schlechter für Dich laufen oder Du Veränderungen ďurchsetzen müssen, wirst Du keinen Rückhalt im Team haben. Bevorzugung oder Korruption beschädigen Dich nachhaltig und kompromisslos.

Gute Führung agiert transparent und integer. Deine Mitarbeitenden können Dich und damit deren eigenen Handlungsspielraum einschätzen und bleiben motiviert.

Nun, so gesehen, ist das Drama der letzten Monate vielleicht doch zu etwas nutze: Wir lernen wie es nicht geht. Lessons learned!

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