Einfühlungsvermögen macht sicher einen großen Teil von Führung aus: sie wird dadurch menschlicher.
Doch häufig werden Führungskräfte nicht unbedingt dafür bezahlt, nett zu sein. Von ihnen wird erwartet, dass sie ihre Mitarbeitenden vor allem zur Leistung anleiten. Zudem macht ja auch nicht alles im Führungsalltag Freude.
Wie z.B. das Kritik-, Abmahnungs- oder Kündigungsgespräch, die Konfliktmoderation, die Verteilung des Budgets und der Umgang mit enttäuschten Mitarbeitern, die nicht bekommen, was sie wollen.
Wenn Du alles dicht an Dich heranlässt, dann reibst Du Dich zwischen den Stühlen auf. Eine Führungskraft kann – ich behaupte sogar: darf! – nicht allen gefallen und ist gut beraten, manche Dinge an sich abprallen zu lassen.
Doch wie geht dann Empahtie in der Führung?
Viele Situationen sind schneller zu lösen oder zu deeskalieren, wenn Du Dich mit ihren Emotionen und Sichtweisen befasst und auf diese eingehst!
In vielen Seminaren und Coachings höre ich dazu: „Ich versuche immer sachlich zu bleiben!“ Erstaunlich viele Führungskräfte verstehen diese Haltung als Stärke. Meiner Meinung nach ist dies aber eine große Schwäche, denn allzu häufig erlebe ich diese Aussage als einen Versuch, die mangelnde Empathie bei sich damit zu bagatellisieren. Dramatisch, wenn der/die Vorgesetzte sich vor allem kühl, unsensibel und unnahbar verhält.
Vielleicht hast Du jetzt gerade ein Bild dazu im Kopf?
Nehmen wir die Definition von Empathie ernst, dann bedeutet sie: „Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Erlebensweise anderer Menschen einzufühlen“.
Es braucht also beides: die Fähigkeit UND die Bereitschaft, diese einzusetzen.
„Das braucht alles viel zu lang. Wir müssen doch auch mal fertig werden!“, eine Aussage, die ich immer wieder von Managern und Geschäftsführenden in diesem Zusammenhang höre und die belegt, dass es mindestens mit der Bereitschaft nicht immer so gut bestellt ist.
Bereit zu sein, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen, bedeutet sich für den Anderen zu interessieren. Also von sich wegzuschauen und die Mitarbeitenden in den Blick zu nehmen. Nicht ganz so einfach, wenn die Führungsverantwortung vor allem wegen des Titels oder des Images im Unternehmen oder im Freundeskreis angenommen wurde. Wenn dann Mitarbeitende nicht so einfach zu lenken sind, dann wird es natürlich eher als störend denn als alarmierend wahrgenommen.
Kannst Du Empathie?
Was ist Dein Motiv, um in Führung zu gehen? Wo hat Dir empathisches Verhalten geholfen? Was sind Deine Erfahrungen mit Empathie in Führung?
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