Komisch irgendwie, doch tatsächlich gibt es zum Thema Vorbild werden keine wirkliche Anleitung oder sogar ein Seminar, das Du – kostenlos oder auch nicht – buchen kannst.

Betrachtet wird das Thema immer nur von der anderen Seite:

  • Welche Vorbilder hast Du?
  • Wen kannst Du Dir als Vorbild vorstellen?
  • Wer ist Dein „Anti-Bild“….

Nun, vielleicht ist dies auch der Weg, der uns zum Thema Vorbild werden weiterhilft?

Denn natürlich prägen Menschen, die wir zu bestimmten Verhaltensweisen oder Ansichten bewundern, uns und unsere Sicht auf die Dinge.

Vielleicht hilft es, genauer zu schauen, ob diese Frauen und Männer gerne Vorbild geworden sind, es ggfs. sogar angestrebt oder bewusst angesteuert haben.

Wenn Du jetzt eher ungläubig die Augen rollst, könntest Du schon auf die erste Hürde stoßen, die fürs Vorbild werden hinderlich ist: die feste Überzeugung, dass Du nichts Wichtiges zu sagen hast, oder nicht spannend genug bist, um für irgendjemanden zum Vorbild zu werden.

Ja, vielleicht hat sich just Dein Vorbild niemals vorgenommen, für irgendjemanden zum Vorbild zu werden, doch bei einer Sache oder mehreren bestimmten Dingen, Verhalten, Wegen, Ansichten oder anderem, ist diese Person es trotzdem geworden.

Warum?

Weil sie – in Deinen Augen – irgendetwas besonders gut oder Wiederholens wert oder Nachmachens wert macht. Weil sie, das was sie tut oder sagt, klar sagt, deutlich formuliert, unabhängig lebt, oder, oder, oder….

Vorbilder können nur deswegen Vorbilder werden, weil sie mit dem was sie leben, übereinstimmen.

Sozusagen: Ein Mensch – ein Wort.

Und, ups, nun sind wir wieder bei uns selbst.

  • Wie sehr ist das, was Du gestern gesagt hast, das, was Du heute noch meinst und/oder lebst?

Natürlich muss Dir das nicht so wichtig sein, doch dann würdest Du diesen Blog nicht lesen.

Also gibt es etwas, was Dich reizt, Dich damit auseinander zu setzen. Das ist völlig unabhängig davon, in welcher Lebenssituation, beruflichen Herausforderung oder unternehmerischen Position Du bist.

Im Kleinen wie im Großen ist es von Bedeutung, ob Du mit dem was Du sagst oder tust, positiv oder negativ nachhallst….nachhallen….ja, genau das meine ich:

Du hinterlässt immer einen Eindruck, klein, groß, anziehend, abstoßend, unterstützend, zerstörerisch….

Wenn dem nun so ist, so denke ich auf jeden Fall, dann ist es doch umso sinnvoller, sich danach auszurichten, eben anziehend und unterstützend zu sein.

Dabei ist es vielleicht nochmal umso wesentlicher, je größer mein Wirkungsradius im privaten wie beruflichen ist.

Also, je größer mein Einflussbereich ist, desto größer der unterstützende oder zerstörerische Effekt meines Handelns auf die von mir direkt oder indirekt Betroffenen.

Als Führungsverantwortliche kommst Du aus der Nummer gar nicht mehr raus.

Denn unabhängig davon, ob Du Dich morgens entscheidest heute ein Vorbild zu werden, bist Du eins: im Guten wie im Schlechten.

Du wirkst auf Deine Mitarbeitenden, Kollegen, Vorgesetzten, auf die Teamdynamik und auf die Unternehmenskultur.

Du wirkst mit dem was Du sagst oder tust, was Du entscheidest oder einforderst genauso wie mit dem, was Du nicht sagst oder tust, nicht entscheidest oder einforderst.

Egal wie, Du wirkst. Das nennt man Priming.

Doch – nun mal ehrlich – wie einladend bist Du?

  • Im Hinblick auf Dich als Mensch?
  • Im Hinblick auf Dich als Vorgesetzte/r?
  • Im Hinblick auf Dich als Führungsverantwortliche/r?

Immer häufiger höre ich in Trainings, Workshops, in Gesprächen mit Personalern und in den Medien, dass viele durchaus befähigte Mitarbeitenden auf mögliche Führungsverantwortung verzichten, ja sich sogar bewusst in ihrer Karriereplanung dagegen entscheiden.

Haben sie keine einladenden Vorbilder?

  • Wie sehr animierst Du Mitarbeitende dazu, selber auch Führungsverantwortung zu übernehmen?
  • Können sie Dir abnehmen, dass Dir Deine Funktion, Dein Wirken, Dein Beruf und Dein Leben Freude bereitet?
  • Dass Du mit dem, was Du sagst oder tust, übereinstimmst?

Vorbild werden ist demnach gar nicht so schwer – es ist lediglich die Frage, ob und wie sehr, Du mit dem was Dich ausmacht und Dir wichtig ist, in dem vorkommst, was Du tust und sagst.

Worauf wartest Du noch?

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